Ohne Streit erben

Ohne Streit erben

ohne Streit erbenIn der Trauer noch vereint und beim Erben entzweit. Ein Spruch, der in vielen Erbfällen bestand hat, denn ohne Streit erben lässt es sich nur in den seltensten Fällen. Für den „Otto Normalbürger“ kann das Erbe eines der größten finanziellen Zuwächse bedeuten. Wenn man dann nur Miterbe ist und eine Erbaufteilung zwischen den Erbparteien im Raum steht, ist es bis zum Erbstreit um den größeren Erbteil nicht weit.

Hat der Erblasser ein Testament hinterlassen, ist die Erbstellung bekannt und die Erbengemeinschaft benannt, bedeutet das nicht, dass das Testament auch wirksam ist. Bereits bei der Testamentserstellung ist einiges zu beachten Formfehler im Testament können die gesamte Nachlassregelung hinfällig machen. Näheres zum Thema Testamentserstellung finden Sie auf testament-verfassen.de. Aber selbst eine gültige schriftliche Nachlassregelung lässt meist einiges offen und bietet jede Menge Interpretationsspielraum für die Erbmasse. Häufig kommt es auch vor, dass sich ein Erbe oder ein Teil der Erbengemeinschaft, unangemessen im Nachlass berücksichtigt fühlt, z.B. durch längere alleinige Pflege des Erblassers. Ein Erbstreit ist nicht nur schnell entfacht, sondern schaukelt sich auch leider sehr schnell hoch.

Erbstreit mit Mediator beilegen

Ohne Streit erben bedeutet in der Erbgemeinschaft, zunächst in allen Situationen die Ruhe bewahren. Sachliche Dialoge mit Kompromissbereitschaft annehmen und anstoßen, zudem auch ein gewisses Maß an Verzichtbereitschaft an den Tag legen. Je nach Nachlass kann sich die Erbaufteilung mal leichter und mal schwieriger gestalten, so zum Beispiel wenn noch große Wertgegenstände aus der Erbmasse, wie z.B. ein Haus veräußert werden sollen aber ein Erbe es gerne halten möchte. Nur die Erben unter sich können in einer solchen Erbsituation schnell überfordert sein, professionelle Hilfe und vielleicht nicht gleich der Rechtsanwalt, wäre ein Mediator. Ein Mediator ist ein außergerichtlicher Vermittler zwischen den Erbparteien. Es muss nicht zwingend eine professionelle kostenpflichtige Mediation eingeleitet werden. Oft reicht auch, ein von allen Erben akzeptierter und den Anforderungen gewachsener, Freund oder Bekannter, welcher objektiv und sachlich in der Erbengemeinschaft vermitteln kann.

 

Zahlt die Rechtsschutzversicherung einen Erbstreit?

RechtsschutzversicherungEin Rechtsstreit ums Erbe oder zumindest um den Erbteil kann sehr schnell teuer werden und die Auflösung des Nachlasses verzögern. Deshalb ist der Dialog und der Kompromiss (auch wenn es manchmal schwerfällt) meist für alle Erbparteien die beste und günstigste Lösung.
Ein Erbstreit wird in der Regel nicht von den Rechtschutzversicherungen getragen, häufig ist aber die Erstberatung kostenlos. Das sollten Sie mit Ihrer Rechtsschutzversicherung abklären und gegebenenfalls auch nutzen, denn so können Sie unter Umständen kostenlos eine erste Einschätzung auf Ihren Erbfall erhalten um Kosten und Nutzen, eines Erbstreits evtl. sogar vor Gericht, abwägen zu können. Wählen Sie einen Fachanwalt für Erbrecht oder lassen Sie sich einen Fachanwalt für Erbrecht von Ihrer Rechtsschutzversicherung empfehlen. Bereiten Sie sich auf das Gespräch gut vor, erklären und beziffern Sie die Erbmasse in den wichtigsten Details, benennen Sie die Probleme mit der gegnerischen Erbpartei. Notieren Sie sich zuvor strukturiert Ihre Fragen zum Erbfall und arbeiten Sie diese sorgfältig im Gespräch ab. Machen Sie sich Notizen, wenn Ihre Fragen beantwortet werden oder wenn Sie wichtige Informationen vom Rechtsanwalt für Erbrecht erhalten.
Die Kosten für einen Rechtsanwalt vorzugsweise im Erbrecht richten sich nach dem Gegenstandswert der Erbmasse und dem Umfang der Tätigkeit. Reichen Briefwechsel mit der gegnerischen Erbpartei wäre das natürlich günstiger als eine zusätzliche Vertretung vor Gericht. Die genauen Kosten für einen Erbstreit kann man im Vorfeld leider nicht beziffern aber meist dauert es länger als erwartet und wird meist teurer als erwartet. Für sozial schwächer gestellte Erben, welche sich erbrechtlich benachteiligt fühlen oder denen das Erbe vorenthalten wird, ist eine Prozesskostenbeihilfe denkbar. Antrag Prozesskostenbeihilfe.

 

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